Veranstaltung
Symposium 2018
Am 05. und 06. Juni 2018 fand das diesjährige Symposium zum technischen Monitoring von Fischen, mit dem Schwerpunkt Fischabstieg und Verhältnismäßigkeit statt. Unterstützt wurde die Veranstaltung in diesem Jahr vom Verein für Ökologie und Umweltforschung (VÖU) sowie der Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) und der BKW Energie AG.
Die Veranstaltung war in diesem Jahr zu Gast im Grimsel Hospiz, im Berner Oberland in der Schweiz. Neben der spektakulären Landschaft konnte auch das Programm überzeugen. Treffpunkt war der Hauptsitz der KWO in Innertkirchen, wo es nach der Begrüßung durch den Vizedirektor der KWO Gian Marco Maier und den Leiter des Wasserbaus der BKW Walter Gabl, direkt im Anschluss an ein kleines Mittagessen, mit Shuttle in das auf knapp 2000m liegende Grimsel Hospiz per Bus weiterging. Im ersten Block stellten Dr. Martin Huber Gysi vom Bundesamt für Umwelt (Schweiz), Philipp Sicher vom Schweizerischen Fischereiverband sowie Dr. Steffen Schweizer (KWO) die Sichtweisen der jeweiligen Institutionen zum Thema Verhältnismäßigkeit bei der Sanierung Wasserkraft in der Schweiz vor.
Nach kurzer Pause in spektakulärer Kulisse ging es mit dem Themenblock zum Fischabstieg weiter. Hier präsentierte Dr. Robert Kriewitz von der BKW deren aktuelle Planungs- und Forschungstätigkeiten zum Thema Fischabstieg an großen Flusskraftwerken. Im Anschluss stellte Ass. Prof. Dr. Josef Schneider von der TU Graz in seinem Vortrag „Methodische Ansätze zur Beurteilung der Turbinenschädigung auf Fischpopulationen“ ein innovatives Forschungsprojekt zu diesem Thema vor, bei dem unter anderem neuartige Sensorik zur Bewertung der Schädigungsrate zum Einsatz kommt. Dr. Falko Wagner (IGF Jena) ging in seinem Vortrag „Untersuchung des Fischschutzes und Fischabstieges an einer WKA im Neckar – Kombination verschiedener methodischer Ansätze“ auf eine aktuelle Untersuchung eines Standorts mittels Hamenfängen, Telemetrie und Kamerauntersuchungen ein. Als Abschluss der Vorträge am ersten Veranstaltungstag, stellten Claudia Zaugg (AQUARIUS) und Ricardo Mendez (AXPO) die „Erfolgskontrolle der Fischabstiegsanlage mit Horizontalrechen am Kraftwerk Stroppel“ vor. Im Anschluss hatten die Teilnehmer die Gelegenheit bei einer Kurzexkursion die Staumauer des Grimselsees zu besuchen.
Ein wichtiger Programmpunkt stellte auch in diesem Jahr wieder die informelle Abendveranstaltung mit Stehempfang und dem gemeinsamen Abendessen dar, die von den Teilnehmern zum regen Austausch in entspannter Atmosphäre genutzt wurde.
Den zweiten Tag der Veranstaltung eröffnete Tobias Epple von der Universität Augsburg mit „Die Illerstrategie 2020 und das EU-Projekt ISOBEL – zwei innovative Renaturierungsprojekte an einem stark veränderten Voralpenfluss“. Im Anschluss stellte Thomas Richli (BKW) den „Neubau und die Renaturierung am Kraftwerk Hagneck“ vor. Ruben Tutzer von der Universität Innsbruck schloss mit dem Vortrag „Der Elektro-Seilrechen als integrales Fischschutzkonzept“ an und stellte die Versuche sowie die Ergebnisse zum Verhalten von Fischen am Elektro-Seilrechen aus dem Gerinne in Lunz am See vor.
Einen Exkurs in die Welt des Internets der Dinge unternahm Dr. Jeffrey Tuhtan vom Center for Biorobotics aus Tallin mit seiner Präsentation zum Thema „Environmental Intelligence – Verknüpfung unserer Gewässer mit dem Internet der Dinge“. Dr. Tuhtan stellte dabei den aktuellen Stand der Vernetzung sowie die zukünftige Entwicklung speziell im Bereich der Vernetzung von Systemen an Gewässern in Aussicht. Zum Thema „Kolmation – Eine unterschätzte Größe in der Gewässerbewertung?“ referierte Lydia Seitz (Uni Stuttgart). Sie ging insbesondere auf die Problematik der Erhebung und Beurteilung von Kolmation ein und stellte ein Verfahren zur qualitativen und quantitativen Bewertung vor. Abschließend gab Dr. Andreas Hertig (Amt für Landwirtschaft und Natur, Kantons Bern) noch einen Einblick in das „Seeforellenmonitoring in den kleinen zürcherischen Seezuflüssen“ und zeigte beeindruckende Bilder dieser Großsalmoniden.
Die Pausen, das Get-Together Event und das abschließende Mittagessen wurden von den Teilnehmern für angeregte Diskussionen sowie Erfahrungs- und Kontaktaustausch genutzt. Dabei bot sich vor allem auch wieder die besondere Gelegenheit, sich mit den Kollegen aus den Nachbarländern auszutauschen.
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